Institut für Personal und Organizational Behavior News
Sozial, nachhaltig und dabei profitabel?

Sozial, nachhaltig und dabei profitabel?

Wie schaffen es Startups, Geschäftsmodelle zu entwickeln, die diese gegensätzlichen Ziele in Einklang bringen? Eine aktuelle Studie von Eduard Esau und Erk Piening (zusammen mit Christina Kannegießer, Manuel Reppmann, und Laura Marie Edinger-Schons von der Universität Hamburg), die demnächst im Strategic Entrepreneurship Journal (VHB A, FT 50) erscheinen wird, greift diese Frage auf. Die qualitative Längsschnittstudie begleitet dabei sechs nachhaltigkeitsorientierte Startups in der Frühphase ihrer Existenz und versucht, die Aktivitäten und Entscheidungen von Gründerinnen und Gründern im Rahmen der Entwicklung ihres Geschäftsmodells zu skizzieren. Die Analysen zeigen, dass sich der Prozess der Geschäftsmodellentwicklung von erfolgreichen und nicht erfolgreichen Startups (gemessen an ihrem Überleben zum Ende des Untersuchungszeitraums) im Hinblick auf die Art, die Dauer und den Zeitpunkt der zugrunde liegenden Aktivitäten unterscheidet. Startups, die letztlich scheitern, legen sich etwa schnell auf ein unausgewogenes Geschäftsmodell fest (d.h. es werden entweder wirtschaftliche Ziele oder Nachhaltigkeitsziele zu stark gewichtet) und scheitern daran, dass Kurskorrekturen im Prozessverlauf durch Pfadabhängigkeiten erschwert werden. Erfolgreiche Startups lassen sich demgegenüber mehr Zeit bei der Ideengenerierung, verfolgen einen experimentellen, auf sukzessive Erprobung eines zunächst einfachen Geschäftsmodells ausgelegten Ansatz und schaffen es, unterschiedliche Zieldimensionen besser auszubalancieren.